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Allgemeine Informationen
Mit etwa 30.000 Arten zählen die Orchideen zu den größten Pflanzenfamilien der Erde. Sie sind weltweit verbreitet, ausgenommen der Antarktis, den Wüstengebieten und Höhenlagen über 5.000 Metern. Orchideen wachsen auf dem Boden, auf Felsen und Steinen oder auf Bäumen und Sträuchern. Allerdings sind sie keine Schmarotzer, wie gemeinhin angenommen wird. Die Pflanzen nehmen über ihre Wurzeln Nährstoffe aus der Luft und dem Regenwasser auf. Wie ihre Verwandten, die Liliengewächse, besitzen Orchideen drei äußere und drei innere Blütenblätter, wobei ein Blütenblatt die Lippe, das Labellum bildet. Orchideen gelten als ausdauernde Pflanzen und bilden jährlich neue Triebe aus. Über die tatsächliche Lebensdauer der Pflanzen ist allerdings bislang nur wenig bekannt. Die Blätter sind in der Regel zweireihig und variieren in Form, Farbe und Beschaffenheit sehr stark. Vereinzelt kommen auch blattlose Arten vor. Traubenförmige Blütenstände mit zahlreichen Blüten sind ebenso anzutreffen wie Pflanzen, welche nur eine Blüte hervorbringen. Die Blüten selbst weisen eine Vielzahl an Formen und Farben auf, die ihresgleichen sucht. Die Farbpalette reicht von grün und blau über rot und gelb bis zu mehrfarbigen Züchtungen. Die Blüten bringen Kapselfrüchte hervor, welche sich in Form, Größe und Farbe wiederum stark unterscheiden. Orchideen leben mit Pilzen in Symbiose. Da die sehr kleinen Samen kein Nährgewebe besitzen, fungieren die Pilze als Amme.
Arten
Zu den bekanntesten Orchideenarten zählt der Frauenschuh. Die Pflanze kommt mit etwa 50 Arten in den gemäßigten Klimazonen Europas, Nordamerikas und Asiens vor. Kennzeichnend sind ovale oder fächerförmige Blätter und behaarte Blattunterseiten. Im mediterranen Klima gedeihen Orchideen der Gattung Dingel. Die Pflanzen sind blattlos und verfügen über einen lang gestreckten Blütenstand. In unseren Breiten kommt allein der violette Dingel vor. Besonders farbenprächtig erscheinen Ragwurzen. Ins Auge fallen die außergewöhnlichen Blüten, deren Lippblätter häufig Insekten ähneln. Zu den beliebtesten Orchideenarten auf den heimischen Fensterbänken zählen Phalaenopsis. Die Blüten dieser tropischen Orchideen erinnern an Nachtfalter. Diesem Umstand verdanken die Pflanzen auch den Beinamen Schmetterlingsorchideen.
Orchideen als Zimmerpflanzen
Orchideen gedeihen am besten an einem Ost- oder Westfenster. Sie bevorzugen einen hellen Stand, vertragen aber keine starke Mittagshitze. Warme Heizungsluft lässt die Blätter der Orchideen leicht vertrocknen und sollte nicht direkt auf die Pflanzen treffen. Beim Kauf von Orchideen sollte man darauf achten, dass die Pflanze nicht beschädigt und frei von Schädlingen ist. Es bietet sich an, die Pflanzen direkt beim Züchter zu erwerben. Ladenhütern in Gartencentern schadet die zugige Luft. Im Februar lassen sich zahlreiche blühende Exemplare erwerben. Vorsicht geboten ist jedoch beim Transport. Die Pflanzen sind sehr frostempfindlich.
Pflege
Als größter Feind der Orchideen gilt Fäulnis. Die Pflanzen sollten nur gegossen werden, wenn die Erde trocken geworden ist. Gegossen wird reichlich. Bei tropischen Arten sollte das Gießwasser Raumtemperatur besitzen. Stark ausgetrocknete Pflanzen erhalten ein Tauchbad, bis keine Bläschen mehr aufsteigen. Besprühen und Abduschen hilft, die Luftfeuchtigkeit zu verbessern und Staub und Schädlinge zu entfernen. Da die Wurzeln Sauerstoff benötigen, sollte der Boden häufig gelockert werden. Verwelkte Blätter und Blüten sind regelmäßig zu entfernen. Feste Blattstiele schneidet man erst nach dem Eintrocknen zurück. Orchideen sollten etwa alle zwei Jahre im Frühjahr umgetopft werden. Die Pflanzen benötigen ein luftdurchlässiges Substrat, welches aus Torf, Rinde und anderen Bestandteilen besteht und in jedem Gartencenter zu bekommen ist. Orchideen sind recht genügsame Pflanzen. Eine Düngung sollte daher nur sparsam erfolgen. Empfehlenswert ist es, Orchideen lediglich dann zu düngen, wenn sie sich im Wachstum befinden.