Der Montag ist der erste Tag jeder neuen Woche. Seit 1976 ist dies in der DIN-1355 festgelegt. Nach abrahamitischer Tradition gilt der Montag allerdings als zweiter Wochentag, da vor ihm der Sonntag kam – religiöse Juden, Moslems und Christen halten sich auch heute noch eher an diese Tradition. Montage haben in den wenigsten Kulturen Konnotationen, vielmehr erhalten sie ihre Bedeutung durch alte Brauchtümer oder historische Ereignisse, die auf einen Montag fallen.
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Im antiken Rom wurde der Montag als dies Lunae bezeichnet, denn alle Tage wurden einer Gottheit gewidmet. Die Wahl für den Montag fiel auf die Göttin Luna, die den Mond symbolisierte. Auch, wenn christliche Missionare später versuchten, sämtliche Spuren vorchristlicher Gottheiten aus den bekehrten Kulturkreisen zu verbannen, beim Montag gelang ihnen dies nicht – in fast allen romanischen und europäischen Sprachen wird der Montag auf Basis der Mondgöttin Luna benannt. Viele slawische Sprachen bezeichnen ihn als Tag nach dem Sonntag. Fernöstliche Sprachen nennen ihn den zweiten Tag der Woche, was flächendeckend Verbreitung im asiatischen Raum findet.
Rosenmontag
Der wohl bekannteste Montag des Jahres ist der Rosenmontag. Sofern vorher nicht der unsinnige Donnerstag gefeiert wurde, gilt der Rosenmontag als erster Tag des Faschings oder Karnevals. Vor Allem im Rheinland ist er als Start der Feierlichkeiten bekannt. Genau 48 Tage vor dem Ostersonntag finden opulente Rosenmontagszüge statt. Zwar gilt der Rosenmontag nicht als gesetzlich anerkannter Feiertag, doch gerade in den Karnevalshochburgen wie Düsseldorf, Köln und Mainz geben die meisten Unternehmen ihren Angestellten einen Tag frei, damit sie am Karneval teilnehmen können. In anderen Regionen erscheinen viele Mitarbeiter verkleidet oder feiern betriebsintern, wenn auch nur kurz.
Der Blaue Montag
In vielen Kleinbetrieben sowie im Handwerk war es ab dem frühen Mittelalter üblich, montags nur mit halber Kraft zu arbeiten. Möglicherweise geht die Sitte darauf zurück, dass in der Fastenzeit die Kirchen montags blau oder violett mit Tüchern geschmückt wurden und die Betriebe sich darauf einstellen mussten, dass ihre Mitarbeiter nichts aßen oder tranken. Die Bräuche dieses Fastenmontags wurden schon bald auf alle Montage übertragen. Bereits seit der Renaissance gibt es Bestrebungen, den Blauen Montag zu unterbinden, da er natürlich für Einbußen in der Produktivität sorgte. Praktisch bedeutungslos wurde er allerdings erst in den letzten Jahren. Auch heute noch haben manche Friseurbetriebe und andere Geschäfte, die samstags geöffnet haben, am Montag einen freien Tag, um den offenen Samstag auszugleichen. In der ehemaligen DDR hatten Bäckereiangestellte sogar ein Anrecht auf den Blauen Montag, da sie samstags geöffnet zu haben hatten.
In der DDR war der Montag in den Jahren 1989 und 1990 der Tag, an dem regelmäßig Demonstrationen stattfanden. Teilnehmer waren Personen, die das alte, kommunistische Régime im Sinne der vor der Tür stehenden Wiedervereinigung abschaffen wollten. Die Demonstrationen begannen erst so spät, da lediglich in den letzten Monaten der DDR die staatlichen Repressalien gegen liberale, vereinigungswillige Bürger endeten. Damit sind die Montagsdemonstrationen ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der BRD und der DDR. Die Tradition der Montagsdemonstrationen ließ die Bevölkerung im Zuge von Stuttgart 21 wieder aufleben und erregte damit einiges an Aufmerksamkeit – auch in der Riege der Politiker und der Verfassungsrechtler, die immer wieder über die Rechtmäßigkeit der Handlungen entscheiden mussten, die im Rahmen der Demonstrationen geschahen.