Die Deutsche Demokratische Republik (kurz DDR) wurde am 7. Oktober 1949 gegründet. Sie umfasste das Gebiet der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), das nach dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet worden war. Zuvor hatten die drei West-Alliierten Großbritannien, die USA und Frankreich ihre Besatzungszonen zusammengeschlossen und dort im Mai 1949 die Bundesrepublik Deutschland gegründet.
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Die Entwicklung nach dem Krieg
Auf dem Gebiet der SBZ setzte die Sowjetunion eine Regierung ein, die die DDR zur Staatsgründung als „sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat“ bezeichnete. Die Regierung wurde von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) dominiert, die aus der zwangsweisen Vereinigung von KPD und SPD auf dem Gebiet der SBZ hervorgegangen war. Erster Ministerpräsident war Otto Grotewohl, faktisch war aber spätestens ab 1950 der Erste Sekretär des Zentralkomitees der SED, Walter Ulbricht, der wahre Machthaber.
Von Beginn an war die DDR stark von der Sowjetunion abhängig. Die Pläne des sowjetischen Diktators Josef Stalin sind allerdings bis heute kaum nachzuvollziehen. In jedem Fall hatte die Sowjetunion früh darauf hingearbeitet, auf dem Gebiet der SBZ einen eigenen kommunistisch geprägten Staat entstehen zu lassen, während die Westmächte und viele Politiker in der Bundesrepublik diese Teilung zu Beginn nicht hinnehmen wollten.
Frühe Entwicklung der DDR
Mit der Verstaatlichung von Industriebetrieben und der Kollektivierung der Landwirtschaft arbeitete die SED-Führung auf eine staatliche gelenkte Wirtschaft hin. Die erhöhten Arbeitsnormen führten am 17. Juni 1953 zu Aufständen in Ost-Berlin und in anderen Städten des Landes, die von den in der DDR stationierten sowjetischen Truppen schließlich niedergeschlagen worden. Trotzdem entwickelte sich die Wirtschaft in der Folge wesentlich langsamer als in der Bundesrepublik oder in anderen Ländern Westeuropas. Aus wirtschaftlichen Gründen, aber auch aus Angst vor dem repressiven Régime, flohen viele DDR-Bürger in den Westen Deutschlands, von 1949 bis 1961 verließen mehr als 2,5 Millionen das Land.
Mauerbau und Ostpolitik
Durch den Bau der Berliner Mauer am 13. August 1961 sollte diese Abwanderung gestoppt werden. Anders als über die gut bewachte innerdeutsche Grenze konnte man in Berlin sehr leicht in den Westteil gelangen. In den folgenden Jahren wurde die Berliner Mauer zum Symbol für den Eisernen Vorhang, der West- und Osteuropa voneinander trennte. In den Folgejahren, vor allem mit der Wahl von Willy Brandt zum Bundeskanzler im Jahr 1969, näherten sich DDR und Bundesrepublik langsam an. Während die Bundesrepublik den so genannten Alleinvertretungsanspruch aufgab, erkannte die DDR an, dass in Deutschland nur ein Volk in zwei Staaten lebte. 1973 traten Bundesrepublik und DDR gleichzeitig den Vereinten Nationen bei.
Im Mai 1971 wurde Walter Ulbricht von Erich Honecker abgelöst, der die DDR wieder stärker an die Sowjetunion band. Bis zum Jahr 1989 war seine Politik stets darauf ausgelegt, sich möglichst von der Bundesrepublik abzugrenzen, obwohl die DDR verschiedene Abkommen mit der Bundesrepublik unterzeichnete, die die Kontakte zwischen den Menschen in beiden Staaten erleichtern sollten.
Revolution und Wiedervereinigung
Die wirtschaftliche Lage der DDR verschlechterte sich in den 80er Jahren kontinuierlich. Im Jahr 1989 begann das Ende der DDR mit friedlichen Protesten, die sich schnell über das gesamte Land ausbreiteten und am 9. November 1989 zum Fall der Berliner Mauer führten. Die Proteste waren begünstigt worden durch die langsame Öffnung gegenüber dem Westen, die der sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow bereits ab 1985 gewagt hatte. Am 3. Oktober 1990 endete die Existenz der DDR offiziell durch die Wiedervereinigung mit der Bundesrepublik.